Bipolare Erkrankungen

Bipolare Störungen – früher auch manisch-depressive Erkrankung genannt – sind schwere psychiatrische Erkrankungen, die zu Rückfällen neigen und unbehandelt zu schwerwiegenden sozialen Nachteilen bis zur Invalidität führen können. Auch Veränderungen der Hirnstruktur können bei Nichtbehandeln die Krankheit verschlimmern. Je früher man die Erkrankung behandelt, desto besser sind die Chance auf eine langfristige Stabilisierung des psychischen Zustandes.

Ziele der Behandlung sind:

  • ein Rückgang der Symptome in der Akutphase der Krankheit
  • ein Vorbeugen von Rückfällen
  • ein Schutz der Hirnstrukturen vor Veränderungen durch die Krankheit

Bio-psycho-sozialer Behandlungsansatz:

  • Eine spezifische medikamentöse Therapie der vorherrschenden Symptome
  • Psychotherapie, die eine gute Aufklärung über die Krankheit beinhaltet (Psychoedukation), die Frühwarnzeichen erarbeitet und Unterstützung bietet für einen rhythmisierten Tagesablauf und günstige Lebensgewohnheiten («Life-Style-Coaching»), Ernährungsberatung, ausserdem soziale Unterstützung in allen Belangen (Wohnen, Arbeit, Freizeit).
  • Einbezug von Angehörigen in die Behandlung
  • Aufbau einer tragfähigen therapeutischen Beziehung mit kontinuierlicher Begleitung und Überwachung der Symptome  

Für die Behandlung der Bipolaren Störungen ist eine Langzeitperspektive entscheidend, da es sich um eine chronische Krankheit handelt, die eine kontinuierliche Behandlung erfordert. Ein erheblicher Anteil der Krankheit ist genetisch verursacht. Beim Verlauf der Krankheit spielen jedoch soziale und psychologische Faktoren eine Rolle. Hier sei insbesondere der Umgang mit psycho-sozialen Belastungen jeglicher Art erwähnt.